Baltikum Teil I:Arthadas Musikgruppe auf Tour

Am 26.Oktober 1955 erschallten vom Belvedere in Wien, folgende Worte: „Österreich ist frei.“ Seit diesem Tag ist der 26.Oktober ein nationaler Feiertag in der Alpenrepublik. Da der Nationalfeiertag 2007 auf einen Freitag fiel, hatte sich ein langes freies Wochenende ergeben. Diese Gelegenheit nützte Arthada und seine Musikgruppe, um eine Konzerttournee im Baltikum zu geben. Am Freitag in Riga angekommen, warteten bereits drei Autos um das Equipment und die elfköpfige Crew, nach Vilnius zu transportieren. Die vierstündige Autofahrt war eher unspektakulär; zwei kleinere Städte und große Fläche Ackerland und Wiesen, säumten die Strecke.

Vilnius, die Hauptstadt von Litauen, ist eine sehr schöne Stadt, mit einer reichen Geschichte. 2009 wird Vilnius die Kulturhaupstadt von Europa sein und dementsprechend wird die Stadt auf Hochglanz gebracht.

Ein ehemaliger Politiker und sein Chauffeur organisierten den Transport, die Halle, das Essen und eine herzliche Atmosphäre, so dass sich die Gruppe ganz auf das Konzert konzentrieren konnte.

Im Kulturzentrum von Vilnius warteten bereits um die 50 Leute geduldig auf das Konzert. Da das Flugzeug etwas verspätet gelandet war und die Fahrt auch noch etwas länger gedauert hatte, war nicht mehr viel Zeit für die Musiker sich auf das Konzert einzustimmen. Bei einer meditativen Musik ist das Bewusstsein der Musiker und die innere Ruhe von entscheidender Bedeutung, da diese ja versuchen, das durch ihre Musik zu vermitteln. Nach einer kurzen Meditation gingen wir auf die Bühne des Kulturzentrums. Zwei zusammenhängende Räume, die durch offene Türen verbunden waren, bildeten den äußeren Rahmen des Auditoriums. Elf Musiker und Sänger saßen dicht gedrängt mit zwei Gitarren, zwei Flöten, einer Klarinette, einer Sitar, zwei Harmoni und einer Sarangi auf der Bühne. Vor allem die Sitar und die Sarangi, zwei typisch indische Instrumente, waren für die meisten Zuschauer ein Novum. Die Sarangi ist ein sehr altes indisches Instrument mit drei bis vier Spielsaiten und einigen Resonanzsaiten und eigentlich sehr schwer zu spielen. Arthada hat sie aber für seine Bedürfnisse adaptiert und ich glaube, dass sie so in dieser Form einzigartig ist auf der Welt.

Arthada selbst meditiert seit über 20 Jahren und ist auch der Begründer dieser Musikgruppe. Seit über zehn Jahren treffen sich Musiker und Sänger unter seiner Leitung um spirituelle Lieder von Sri Chinmoy zu interpretieren und arrangieren. Nach einer kurzen Einführung und einer meditativen Übung, mit Franzi, der elektronischen Tambura im Hintergrund, hieß es Vorhang auf für das Ensemble. Eineinhalb Stunden war absolute Stille im Saal, nur die Musikinstrumente und Sänger, erfüllten den Raum mit meditativer Musik. Das Konzert war sehr seelenvoll, meditativ und brachte bei den Zuhörern, tief in ihrem Inneren, Saiten des inneren Friedens und der Freude zum Schwingen. Nach dem Konzert, wollte der Applaus nicht verstummen und ein „Encore“ wurde gefordert. Nach der Draufgabe, wurden Geschenke ausgetauscht und eine Einladung für 2009 wurde ausgesprochen.

Nach dem Abbau und einigen Gesprächen, die durch die fehlende Kenntnis der russischen Sprache, nicht immer so einfach waren, wurden wir von den zwei Organisatoren zum Essen in ein indisches Restaurant eingeladen. Obwohl es schon sehr spät war, glaube ich nicht, dass jemand Probleme hatte, das Essen zu verdauen; richtiger indischer Chilli und Curry, entfachten das richtige Feuer. Nach dem Essen haben wir uns noch zu einer Meditation mit den Schülern aus Litauen getroffen und in den frühen Morgenstunden, war dann auch die letzte Lampe ausgeschaltet. Nach einem vierstündigen Turboschlaf, gab es die Morgenmeditation, Frühstück und Abfahrt.

Teil II: Konzert in Riga

Smarana