3100 Meilen Lauf 2007

12 Läufer haben sich 2007, an den Start des längsten vermessenen Laufes gewagt. Für einige Läufer , wie etwa Suprabha Beckjord , eine Dame aus Washington, die bereits zum 11 Mal am Start stand, war es ein Wiedersehen. Bei den Herren ist der aus Finnland kommende, Asprihanal Aalto mit sieben Mal der am öftesten von den Herren, die Ziellinie gesehen hat und den Lauf vier Mal gewonnen hat. Elf der Läufer haben die Ziellinie tatsächlich auch gesehen und einer der besten Ultraläufer aus der Tschechei, hat mit einer Entzündung im Fuß vorzeitig den Lauf abbrechen müssen.

Zehn bis fünfzehn Paar Laufschuhe, über 40.000 Liter, über 400.000 Kalorien und zwischen 43 und 58 Tagen brauchen die Läufer auf ihrer „Reise“ bis ins Ziel. Wahrscheinlich ist es angebrachter von einer Reise als von einem Lauf zu sprechen. Ich spreche gerne von einer Pilgerreise. Eine Pilgerreise hat viele Etappen, ein Ziel und dazwischen viele äußere und innere Erfahrungen, wie bei diesem Lauf.

In den unzähligen Tagen kommen sich die Läufer und die Helfer sehr nahe und es entsteht ein sehr familiäres Verhältnis, wo der eine dem anderen hilft und ein Stück des Weges gemeinsam zurücklegt. Es gibt auf nicht so viel Zerstreuung auf dieser 900m Runde und dadurch, werden die äußeren Reize sehr eingeschränkt. Man ist sehr mit sich selbst konfrontiert. Dadurch habe ich das Gefühl, dass es immer tiefer nach innen geht und nach ein paar Wochen, des Haderns mit dem Verstand eine tiefe innere Ruhe sich breit macht. Der Verstand ist wie ein Pferd, das wenn es einmal gezähmt ist, einem erlaubt zu galoppieren, aber wenn es bockt… Da ist für mich die Symbiose von Meditation und Laufen sehr wichtig. Ein Sprichwort von den Römern : „Mens sana in corpore sano.“(gesunder Geist in gesundem Körper) Wenn der Verstand ruhig ist kann er sehr viel positive Energie generieren und wenn der Körper fit ist, kann man viel leichter meditieren. Sri Chinmoy spricht vom Körper als dem Tempel und dem Inneren als dem Altar. Wer mag in einen Tempel gehen, wenn er baufällig ist, und wer meditiert vor einem schäbigen Altar?

Für zwei „Finisher“ war es heuer das erste Mal. Grahak Cunningham aus Australien und Petar Spacil haben beide sehr viel Enthusiasmus und Zielstrebigkeit, bei ihrem ersten 3100er gezeigt. Grahak ist noch nie in seiner Laufkarriere über 75km gelaufen und hat den Sprung ins kalte Wasser des Mehrtageslaufes bravourös gemeistert. Es ist unglaublich mit wie viel physischen Problemen, wie Beinhautentzündung, Schwellungen, Hautreizungen…er zu kämpfen hatte, aber er hat sich von nichts abschrecken lassen und sich zu recht den Titel Präsident des „Tough Cookie Club“ ( Harten Jungs) verdient. Sein Vertrauen in eine höhere Kraft und vielleicht ein paar Aspirin, haben ihn innerhalb des offiziellen Cut Off, den Lauf beenden lassen.

Petar, der Gewinner des 10 Tages Laufes 2007, hat nur einen Monat Zeit gehabt sich von seinem Lauf zu regenerieren, bevor er an den Start ging. Sein Enthusiasmus und Freude waren aber auch durch eine Beinhautentzündung, zuerst an einem und dann am anderen Bein, nicht beeinträchtigt. Sein ständiger Begleiter war sein kleiner Handball, mit dem er fast immer während des Laufens spielte und der ihn auch in seinen härtesten Stunden nicht alleine lies. Ein Läufer der sicher noch sehr viel Potential hat.

Insgesamt wurden sieben persönliche Rekorde gelaufen und Asprihanal Aalto(Fin) in 43 Tagen 04Stunden bei den Herren und Suprabha Beckjord(USA) in 58 Tagen 07Stunden waren die Sieger.

Der Link zur offiziellen Seite des 3100 Meilen Laufes: http://www.srichinmoyraces.org/3100/3100_07